Kohlenrock von 1983 bis heute

Im Jahr 2008 feierte ANNA1 25jähriges Jubiläum. Diese Seite gibt einen Überblick über die wechselvolle Geschichte der Band, von den Anfängen im Musiksaal bis ins digitale Zeitalter.

Die "Lehrerband" (1983 - 1985)
Vocals, Guitar: Jan Lethen
Guitar: Helmut Hambücken
Piano: Wolfgang Backhaus
Sax, Trumpet:
Helmut Mingers
Bass: Detmar Kurig
Drums: Dieter Handke


1983
Im Herbst des Jahres gründen Dieter Handke und Jan Lethen eine zunächst namenlose Lehrerband am Gymnasium Alsdorf-Ofden. Das Repertoire besteht aus Stones-Nummern und Blues in allen Tonarten.

1984
Das erste Konzert findet anlässlich des Herbstfestes des Gymnasiums statt und beginnt mit der inzwischen legendären Ansage: "Fürchtet euch, wir spielen wirklich!" Die Lehrerband tritt nach der Formation "Matrix" auf, die das Publikum nicht begeistern kann. In der Schülerzeitung "Die Oase" schreibt Hartmut Jäckel:

"Sie (die Band Matrix, Anm. d. Verf.) war eine gute Vorgruppe für das eigentliche Spektakel des Oberstufenherbstfestes. Die "Lehrerband" sorgte in der Pausenhalle, in der vorher nur eine Hand voll Leute dem Sound von "Matrix" lauschten, für ein volles Haus und Riesenstimmung. Was "Matrix" für 500 Mark am ganzen Abend nicht schafften, schafften Mingers, Lethen, Handke, Backhaus und Hambücken umsonst auf Anhieb. Fetziger Rock von den Rolling Stones -mit viel Einsatz gespielt- fand sofort das Echo der Menge und wurde durch standing ovations honoriert. Die Lehrerband hat Zukunft, das sei gesagt!"

Und hier einige Fotos von diesem Auftritt. Man beachte die lässige Bedienung der Zwölfsaitigen durch Herrn Lethen und die vorbildlich korrekte Kleidung des Schlagwerkers:







1985
Bereits in dieser frühen Phase des musikalischen Werdegangs zeichnet sich die Arbeit im Proberaum (damals noch der Musiksaal der Bildungseinrichtung) durch äußerste Disziplin und Konzentration aus. Veranschaulicht wird dies durch einen
Artikel in der Schülerzeitung "Phönix"


The Kicks (1986 - 1987)
Guitar, Vocals: Jan Lethen
Guitar: Stefan Culjat
Bass: Holger Kaltenbrunn / Gerd Simons
Drums: Dieter Handke


1986
Die ersten Jahre sind durch Umbesetzungen und Probleme mit der Namensfindung gekennzeichnet. Zwischendurch firmiert das Projekt unter dem Namen "The Kicks". Nach einem Auftritt im Tanzcafe Michele folgt im Juli des Jahres ein Gastspiel im Alsdorfer "Muckefuck". Unmittelbar vorher kommt es zu einem Zwischenfall, der bei allen Auftritten seither durch Herrn Handke in Erinnerung gerufen wird: Jan pflegt vor dem Auftritt eine Meditations- und Ruhephase einzulegen. Diesmal jedoch übertreibt er und begibt sich -auf einer Parkbank liegend- geradewegs in Morpheus Arme, wie der
Chronist des "Phönix" zu berichten weiß. Wenig später ist er aber, das zeigen die folgenden Fotos, ebenso wie seine Mitstreiter wieder "voll im Bilde":










Tit 4 Tat (1987 - 1989)
Guitar, Vocals: Jan Lethen
Guitar: Werner "Sticky Finger" Wahlmann
Bass: Rolf Dittberner
Drums, Vocals: Dieter Handke


1987
Weitere Umbesetzungen und Umbenennungen stehen ins Haus: Die Band nennt sich nun "Tit 4 Tat". Im November spielt man im Gymnasium Alsdorf:





1988
Beim "Tonstudio Müller" im Musikbunker am Ponttor in Aachen werden am 21. Februar professionelle Demoaufnahmen von "Angeline" und "Boogie Mademoiselle" eingespielt.


ANNA1 - Mk I (1989 - 1991)
Vocals, Guitar: Werner "Sticky Finger" Wahlmann / Davor Smetisko
Guitar, Vocals, Harp: Jan Lethen

Bass: Rolf Dittberner / Rüdiger Hulla
Drums, Vocals: Dieter Handke


1989
Von Werner Wahlmann wird ein Bandname vorgeschlagen, der allen Mitgliedern zusagt und gleichzeitig einen regionalen Bezug zur Stadt Alsdorf hat. In diesem Jahr kommt es außerdem zur Gründung des offiziellen ANNA1-Fanclubs, der sagenhafte 22 Mitglieder aufweist, wie die
zugehörige Urkunde beweist. Es kommt zu weiteren Umbesetzungen: Davor Smetisko und Rüdiger Hulla steigen ein, die Herren Wahlmann und Dittberner verlassen die Band.

1990
Am 27. Oktober absolviert das neue Line-Up gemeinsam mit der Formation "Private Ground" einen Auftritt im Pfarrheim St. Michael in Alsdorf-Begau.







Im Dezember des gleichen Jahres steht ein Gig mit der Nordkreisgruppe "The Magic Prunes" auf dem Programm, der im Jugendtreff "Streiffelder Hof" in Merkstein stattfindet. Die Veranstaltung erregt auch das Interesse der
lokalen Presse.

1991
Am 22. Juni dieses Jahres gastiert die Combo unter dem sinnreichen Motto "Just Fit For Demolition" erneut im Pfarrheim St. Michael.



Im Folgemonat hat ANNA1, "die Stimmungsband, die ihr Alter bewußt verhehlt" (so heißt es im zugehörigen Artikel in den Aachener Nachrichten), erneut ein Heimspiel am Gymnasium Alsdorf. Dort findet die von der Schülermitverwaltung organisierte "Aula-Säschen" statt:




ANNA1 - Mk II (1992 - 1993)

Vocals, Guitar, Harp: Jan Lethen
Guitar, Vocals: Detlev Dorok
Guitar: Dirk Remmler
Bass, Vocals: Rüdiger Hulla
Drums, Vocals: Dieter Handke

1992
Am 22. Februar spielen die ANNAs zusammen mit der "Chancy Gardner Band" im Bürgerhaus Kohlscheid. Da der neue Gitarrist Detlev Dorok erst kurze Zeit dabei ist, springt Werner Wahlmann für diesen Gig nochmal ein. In der Ankündigung des Auftritts in der "AVZ" ist wieder mal zu lesen, dass die Band sich musikalisch an der "Hope And Smoke-Stimmung" der sechziger Jahre orientiert. Was bitte soll das denn heißen?

Stefan Culjat, Ex-Axter bei den "Kicks", verkauft seine Gitarre an einen jungen Mann namens Dirk Remmler. Kurz darauf erhält dieser einen Anruf und wird gefragt, ob er nicht bei ANNA1 einsteigen möchte. Er möchte. Damit ist das neue Line-Up komplett.

1993
ANNA1 beteiligt sich an der Veranstaltung "Rock Gegen Rechts" und steht dabei an prominenter Stelle im umfangreichen Billing. Die zugehörige Bandinfo liest sich
folgendermaßen.




ANNA1 - Mk III (1994 - 1998)
Vocals, Guitar: Stefan Rank
Lead-
Guitar: Dirk Remmler
Guitar, Harp: Jan Lethen

Bass: Manfred Hutmacher
Drums: Dieter Handke
(Backing Vocals: Raquel Plum, Sabine Allelein)


1994
Erneuter Besetzungswechsel bei den Kohlenrockern: Stefan Rank, ehemaliger Schülersprecher des Gymnasiums Alsdorf und Herausgeber des einzigen Fanzines "Anna1-Connexion", übernimmt den Job am Mikro. Auch der langjährige Bassmann Rüdiger Hulla verlässt die Band und wird durch Manfred Hutmacher ersetzt.

1995
Im März spielt die Combo im Rahmen der "Rocks-Off-Fete" im Saal Houben in Würselen, der Gig wird vom Sender Antenne AC promotet. Weitere Heimspiele in Alsdorf folgen im Mai und Juli (Markt 6 am Burggarten, am Weiher), außerdem tritt ANNA1 im evangelischen Jugendheim in Aachen-Burtscheid auf.

Im Juli beginnen die Aufnahmen für das 7 Track-Demo "Why?" in der alten Dorfschule Alsdorf. Im gleichen Monat werden die ersten drei Tracks bei "Offbeat" von Holger Kaltenbrunn abgemischt, im September folgen weitere drei Stücke. Das Demo wird kurz vor Jahresende fertig.



Tracklist:
1. Why? 5:33
2. E605 4:01
3. Feelin' Alright 4:30
4. Need You 2:33
5. Lovers Corner 3:53
6. Hometown 4:12
7. Mad And Wild 5:00

Im August tritt die Kapelle im Rahmen des "Summer Jump" in der alten Dorfschule Alsdorf sowie auf dem Europafest der Stadt Alsdorf auf. Weitere Gigs ("The Savoy", Stolberg / "Unterrock X-mas Special", Alsdorf-Busch) finden im Dezember statt.

1996
Im Februar wird ein 52minütiges Feature mit Musik und Interviews für Antenne AC produziert. Im gleichen Monat spielt ANNA1 wieder mal im "Muckefuck" in Alsdorf.

Im Mai und Juni stehen weitere Auftritte in Alsdorf (Frühlingsfest / Handwerkermarkt an der Burg), Kohlscheid (Bürgerhaus) und Aachen-Burtscheid (ev. Jugendheim) auf dem Programm.

Das letzte Konzert in der Mk-III-Besetzung findet im Dezember im Rahmen der Nikolausfete in der Gaststätte "Alt-Schauffenberg" in Alsdorf statt. Manfred Hutmacher und Stefan Rank steigen danach aus. Die verbleibende Rumpfbesetzung macht weiter.




ANNA1 - Mk IV (seit 1998)
Vocals, Guitar, Bass: Jörn Prochnow
Guitar, Vocals: Dirk Remmler
Guitar, Bass, Vocals: Dieter Büttner

Bass, Guitar: Jan Lethen
Drums, Vocals: Dieter Handke


1998
Dieter Büttner an der Gitarre und Jörn Prochnow am Mikro komplettieren das neue Line-Up. Jan Lethen wechselt von der Gitarre auf den Bass. Vom alten Repertoire bleibt zunächst nur "E605" übrig.

Im August steht der erste Gig der neuformierten Kohlenrocker im Rahmen des Sommerfestes im evangelischen Jugendheim Aachen-Burtscheid auf dem Programm. Gespielt werden 7 Titel, darunter Klassiker wie "The Wrong Side of the Track".





Im Dezember ist ANNA1 Headliner bei der X-mas Fete im Gymnasium Alsdorf. Die Herren Handke und Lethen bringen ihre treue Anhängerschaft zum Rasen.

1999
Im August steht der schon traditionelle Open-Air-Gig im ev. Jugendheim Aachen Burtscheid auf dem Programm. Wir sind laut - so laut, dass Anrufe aus der Nachbarschaft die Benachrichtigung der Polizei androhen. Der Leiter der Einrichtung versucht daraufhin den laufenden Auftritt (wir sind gerade bei "Thumbs Down") abzubrechen. Da wir sein Gestikulieren ignorieren, ist dies unser vorläufig letztes Konzert in dieser Location.

Im September spielt die Formation bei einer privaten Fete im Bürgerhaus in Stolberg-Mausbach. Am Regenholz bei "Down Again" präsentieren wir als "Special Guest" Steffi Büttner.

2001
ANNA1 ist im digitalen Zeitalter angekommen. Wir besorgen uns einen Festplattenrecorder (Roland VS880EX) und verlegen gefühlte Kilometer von Kabeln im Proberaum. Zwischen uns und dem ersten selbst hergestellten Demo liegen etwa 300 Seiten Bedienungsanleitung. Das Demo wird schließlich in den Monaten Mai und Juni aufgenommen und umfasst folgende Stücke:

1. No Choice
2. So Cruel
3. Heartbreaker
4. Honeydo
5. The Problem Of Jack
6. Platform Song (Pl@4m 4b)
7. Thumbs Down
8. Vinyl From Taiwan
9. The Wrong Side Of The Track



Im gleichen Jahr wird das Gesamtrepertoire der Mk-IV-Besetzung unter dem Titel "The Wrong Side Of The Track" auf CD gebannt. Das digital aufgenommene Material wird von Dirk Remmler am PC gemastert. Neben den schon genannten Stücken sind "So Low", "The Lonely One", "E605", "Return To Liver", "Overload", "Hold Me", "Trust In Yourself", "Hope, Step, Jump" und "Down Again" auf der Scheibe.

2002
Im Frühjahr fassen wir einen folgenschweren Entschluss: ANNA1 macht sich daran das erste offizielle Studio-Album herauszubringen. Als Aufnahmeingenieur stellt sich Dag Wyboris aus Vaals zur Verfügung. Also wird sein Equipment im Proberaum aufgebaut und verkabelt. Dag ist zuversichtlich, die Aufnahmen innerhalb weniger Monate auf Festplatte zu bekommen. Im Juli legen wir los. Alle Stücke werden zunächst ohne Gesang live eingespielt.





2003
Anfang des Jahres sind die Aufnahmen noch nicht beendet. Wir sind damit beschäftigt zusätzliche Einzelspuren, den Gesang und die Backing Vocals einzuspielen.





Erst im Mai haben wir alles "im Kasten". Nun soll das Material in Dags Heimstudio abgemischt werden. Wir wissen nicht, ob es an Dags Ohren, oder an unseren liegt, aber wir kommen trotz monatelangen Ringens nicht so recht voran.





Im Sommer beschließen wir den Mixdown und das Mastering des Albums in die Hände von Florian Deutsch vom aachener Studio "Flotainment" zu legen. Beim Mischen legen Dieter Büttner und Dirk Remmler mit Hand an, außerdem werden noch einige Overdubs bei Flotainment eingespielt. Gleichzeitig beauftragen wir den Grafiker Horst Thomas mit der Erstellung eines Cover-Konzepts für unsere Scheibe.

Ende Juli kehren wir "auf die Bühnen der Region zurück" und spielen endlich wieder mal vor Publikum. ANNA1 ist Top-Act beim "Makin' Music Festival" am Gymnasium Alsdorf. Live Fotos dieses Gigs finden sich in der Rubrik: "ANNA1 alive". Leider hat der Mischer nicht seinen besten Tag und die PA verabschiedet sich während des Auftritts teilweise. Aber
Dieter Handkes Vocal-Performance und Tambourin-Einsatz bei "So Cruel" sorgt für ekstatische Publikumsreaktionen. Die Aachener Nachrichten schreiben in ihrer Nordkreisausgabe vom 1. August:

"Gitarrenrock pur ist seit weit über einem Jahrzehnt das Markenzeichen der Herren um die musikalischen Gymnasiallehrer Jan Lethen (Bass und Gitarre) und Dieter Handke (Schlagzeug und Gesang). Mit Jörn Prochnow (Gesang und Gitarre), Dirk Remmler (Gitarre und Gesang) und Dieter Büttner (Gitarre) bewies "Anna1", dass ihre musikalische Zeche auch nach längerer Bühnenabstinenz noch ordentlich dampft. Bis kurz vor Mitternacht ließen die Jungs es krachen und hielten die Zuhörer bei der Stange."

2004
Es ist soweit: Unsere CD "any given thursday" ist fertig und der Master geht ins Presswerk. Aufgrund technischer Probleme verzögert sich die Auslieferung der endgültigen Version allerdings bis ins Frühjahr 2005.



Tracklist:
01. No Choice 3:13
02. White Laces 3:35
03. The Problem Of Jack 3:21
04. So Cruel 2:49
05. Trust In Yourself 4:49
06. Thumbs Down 2:53
07. Heartbreaker 1:50
08. The Lonely One 5:27
09. The Wrong Side (Of The Track) 3:47
10. Pl@4m 4b 3:57
11. Honey Do 4:02
12. He Got Away 4:06
13. Overload 4:23
14. Vinyl From Taiwan 1:46
15. Down Again 4:57
16. Time Flies 2:49

Endlich kommen wir dazu neue Stücke zu entwickeln: "Bush Happens" und "Centerfold" entstehen.

2005
Im Februar feiern wir die Veröffentlichung der CD mit einer Releaseparty im Proberaum, dabei wird "Bush Happens" welturaufgeführt.





Im Juni tritt die Kohlenrockcombo im Rahmen eines Jahrgangsstufentreffens unter dem Motto "ANNA1 meets Anna 2" im ehemaligen Transformatorenhaus der Grube Anna 2 auf. Fotos dieses Konzerts finden sich in der Rubrik "ANNA1 alive". Um der Location gerecht zu werden, leiten wir den Gig mit einer Kurzversion des Steigerliedes ein. Obwohl der Rahmen stimmungsvoll ist, haben wir Probleme mit den schwierigen akustischen Bedingungen des hallenhohen Raums (und den ungünstigen "Platzverhältnissen". Das Stichwort lautet "Europaletten").

2006
Weitere neue Stücke ("Paranoia", "Fuck Around", "Duck And Cover" und "Blue Chip Wonderland") entstehen.

Im August spielen wir beim Open-Air-Festival des "Oldtimer-Freizeitvereins" in Baesweiler. Das Wetter und die Spiellaune sind hervorragend, der Publikumszuspruch ausbaufähig, wenigstens Olli hat seinen Spaß.



2007
Wir tüftlen weiter an den inzwischen nicht mehr ganz so neuen Stücken und produzieren digitale Mehrspuraufnahmen des Materials. "Duck And Cover" wird im Mai auf unserer Homepage und später im Jahr auf der myspace-Seite veröffentlicht.

2008
Im März wird eine einstündige Rundfunksendung mit dem Redakteur Volker Schommer aufgezeichnet und im Rahmen der Reihe "Night-Flight" auf
Radio Euro (107,8 MHz) im Mai ausgestrahlt.

Am 14. Juni treten wir in der Aachener Rockkneipe "Schlüsselloch" auf. Es ist ein epochaler Gig: Der Laden ist voll, der Sound trotz der schwierigen räumlichen Verhältnisse (Herr Handke sieht nix vom Publikum und umgekehrt) gut und so ist auch die Stimmung. Leider streikt Dieters Axt auf der Hälfte des Konzerts, so dass er das restliche Programm mit Jans "Maverick" bestreiten muss. Und dann erlebt das Schlüsselloch im 27. Jahr seines Bestehens eine Premiere: Die freundlichen Herrschaften vom Ordnungsamt zwingen uns wegen einer Beschwerde aus der Nachbarschaft um 22:30 zu einem abrupten Ende. Nach "Paranoia" sagt Herbert Senden "Feierabend", dabei waren wir doch gar nicht so laut ;-)

2009
Im Frühjahr steigt Dieter Büttner nach mehr als 10 Jahren bei ANNA1 aus.



Die verbleibenden Kohlenrocker entschließen sich dazu, zu viert weiter zu machen. Das Repertoire wird entsprechend angepasst.

Im September feiert unser Schlagzeuger Dieter "Mr. Time Machine" Handke seinen runden Geburtstag in der Burg in Baesweiler. ANNA1 darf in diesem sehr stimmungvollen Rahmen als Support für die Thin Lizzy-Tribute Band "Phil T. Lizzy" den Abend eröffnen und dabei ein Monster von PA nutzen. Auch wenn nicht alles klappt: Es ist sehr schön mal wieder auf der Bühne zu stehen. Fotos vom Auftritt gibt es
hier.

2010
Frühjahr und Sommer des Jahres stehen im Zeichen intensiven Feilens an der so genannten Freak-Trilogie, dabei handelt es sich um drei neue Stücke mit absonderlichen Themen: Während "Yellow Mama" sich mit den letzten Stunden eines zum Tode Verurteilten beschäftigt ("Tonight is barbecue time"), handelt "Rotten Girlfriends" von der Kompostierung der sterblichen Überreste ehemaliger "Besserer Hälften" im eigenen Kleingarten. Das dritte Stück "Hog Roast Romeo (Dirty Daddy)" erzählt von der Freud und vom Leid eines sodomitisch veranlagten Schweinezüchters.



Anfang November gastieren wir in Mönchengladbach-Wickrath im sehr gut gefüllten "Open House" von
"Juut Isset". Die Setlist umfasst 16 Stücke, natürlich die gesamte Frischware, aber auch den Uralt-Klassiker "Lovers Corner". Der Sound ist überragend, das Publikum dankbar, die Stimmung gelöst und wir fühlen uns richtig wohl. Abgesehen von kleineren technischen Schwierigkeiten klappt fast alles, da hat sich die harte Arbeit im Vorfeld gelohnt. Unser Fazit: Gerne wieder.



2011
Bereits im Januar steht das erste Konzert des Jahres auf dem Programm. In Wickrath spielen wir als Gäste von
"The Phoon" in ihrem sehr gemütlichen Proberaum. Unsere treue Anhängerschaft rückt zahlreich an, lässt uns nicht hängen und hat enormen Spaß, auch wenn wir mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Ein denkwürdiger Gig, zumal der Party/Proberaum später im Jahr auf Betreiben des Bauordnungsamtes geschlossen werden muss. Sehr schade.

In den verbleibenden Monaten widmen wir uns mit ganzer Kraft unseren Aufnahmen für das neue "Studioalbum". Dazu wird einiges an hochmoderner Ausrüstung angeschaft, unter anderem ein Laptop mit Audio-Interface und ein Kopfhörerverstärker. Oberingenieur Dirk beschäftigt sich intensiv mit Hard- und Software und investiert auch zu Hause manches Stündchen in die Aufbereitung und Abmischung des Rohmaterials. Dieter überwindet seine Abneigung gegen das Einspielen mit Metronom-Click. Jan versorgt die ganze Kapelle mit topaktuellen Ablaufplänen und Jörn versucht immer in die richtige Seite des Großmembranmikros zu singen.

2012
Die Aufnahmen ziehen sich hin. Das liegt einerseits an technischen Schwierigkeiten (unser Audio-Interface steigt zwischendurch aus und muss auf Garantie ersetzt werden, der Inhalt der Festplatte in unserem Laptop muss aus der Sicherung wiederhergestellt werden), andererseits haben wir uns die komplizierteren Stücke mit Tempo- und Rhythmuswechseln bis zum Schluss aufgehoben. Als zehntes Stück für das Album wird "Spite", das bis dahin als instrumentale Rohaufnahme von Dirk vorlag, mit einem Text versehen und eingespielt. Damit sind alle Stücke "im Kasten", müssen aber noch fertig gemischt und gemastert werden.

Das Album wird "4tify" heissen. Damit nehmen wir Bezug auf die verbliebene Anzahl an Kohlenrockern nach dem Ausscheiden von Dieter Büttner und betonen gleichzeitig den festen Willen, uns von solchen Widrigkeiten nicht beirren zu lassen und unseren Weg weiter zu gehen.

Im Juni spielen wir auf einer Geburtstags-Party in Stolberg-Schevenhütte. Es ist wohl das Konzert mit dem bislang bizzarsten Setting: Der Auftritt findet in einem eher rustikal eingerichteten Ausflugslokal statt. Die uns zugewiesene, ziemlich knapp bemessene Nische ist mit pittoreskem Ziegelmauerwerk ausgekleidet. Künstliches Weinlaub, eingefärbtes Spiegelglas und ein Baldachin aus geschwärzten Balken runden das Bild ab. Der überwiegende Teil der Gäste der Familienfeier nimmt unser Gastspiel mehr oder weniger gleichgültig zur Kenntnis. Möglicherweise liegt das auch an der Anordung der Salatbar unmittelbar vor der improvisierten Bühne. Bandintern wird dieser Auftritt deshalb als "Rockin' the salad" bezeichnet.



Am 1. Oktober wird "4tify" endlich veröffentlicht:



Tracklist:
01. Rotten Girlfriend 4:24
02. Blue Chip Wonderland 3:37
03. Duck And Cover 5:20
04. Yellow Mama 4:49
05. Centerfold 3:07
06. In Vain 5:07
07. Out In The Green 5:24
08. Dirty Daddy 5:31
09. Lovers Corner 3:52
10. Spite 3:47

Wir sind wieder zu fünft! Nach dem Auftritt in Schevenhütte steigt Oliver Kaufhold als Gitarrist bei den Kohlenrockern ein und wird somit vom treusten Fan zum Bandmitglied befördert. Da der erste Auftritt in der erweiterten Formation bereits für Anfang November geplant ist, müssen wir uns natürlich ganz schön ranhalten.



Am 9. November beschließen wir ein ereignisreiches ANNA1-Jahr mit Konzert und Party im Proberaum. Nach unserer Teilnahme am "Makin Music Festival" im Sommer 2003 ist es das zweite "Heimspiel" am Gymnasium Alsdorf. Die Veranstaltung "Rock gegen Rechts" ist Teil einer städtischen Aktionswoche unter dem Motto "Hand in Hand statt Fremd und Feindlich". Wir dürfen als Headliner ran.



Auch wenn der Soundcheck am Abend zuvor ein merkwürdiger und für uns sehr unbefriedigender Quickie war, haben wir enorm viel Spaß und lassen es richtig krachen. Es macht Laune mal wieder auf einer geräumigen und gut ausgeleuchteten Bühne zu spielen. Die zweite Hälfte des Sets bestreiten wir wieder als Quintett, denn Olli wird während des Gigs aus dem Zuschauerraum herauf gebeten. Angesichts der sehr knappen Vorbereitungszeit können wir mit der Qualität unseres Vortrags absolut zufrieden sein und der Sound im Saal wird allenthalben gelobt.

Der Abend wird mit einem zwanglosen Zusammensein im Proberaum beschlossen. Die 4tify-Release-Party ist richtig gut besucht, nicht weniger stimmungsvoll als das Konzert und ein würdiger Abschluss des Jahres 2012.


2013
Wir sind sehr fleißig, doch dringt kaum etwas von unseren Bemühungen aus dem Proberaum nach draußen. Besagter Proberaum ist durchaus ein Thema, denn anderenorts werden Millionen ausgereicht und Spatenstiche angekündigt. Nun ja, eine gewisse Schonfrist bleibt uns noch. In diesem Jahr entstehen auch endlich wieder einmal neue Kompositionen: "Crack" ist ein munteres Stück über die Absonderlichkeiten von Nahtoderfahrungen, "Letting Go" behandelt dagegen ein klassisches Thema von Powerballaden, nämlich das Ende einer Beziehung. Beide Songs werden mit allem Drum und Dran aufgenommen, aber noch nicht veröffentlicht. Außerdem haben wir den alten Heuler "So Low" noch mal rausgekramt und mit einem neuem Text versehen.

Davon abgesehen sind wir damit beschäftigt Arrangements wieder von 4 auf 5 umzustellen, das Set anzupassen und uns für kommende Auftritte in Form zu bringen.

2014


Anfang bis Mitte des Jahres schaffen wir es dann so einigermaßen mit der Auftrittsform. Das ist auch bitter nötig, denn für den Frühsommer sind nicht weniger als drei Gigs geplant. Das Set umfasst insgesamt 17 Stücke und eine Spielzeit von ca. 80 Minuten. Der Inhalt der Bandkasse fällt einer schon lange fälligen technischen Aufrüstung zum Opfer: Eine erstaunlich leichte und zwei erstaunlich schwere Monitorboxen komplettieren unser Equiment.

Im Juni, also während der Fußball WM, spielen wir dann zum ersten Mal "komplett zu fünft" zwei Konzerte auf privaten Veranstaltungen, einmal OpenAir (Niederlande gegen Spanien), einmal Indoors (Italien gegen England). Während das erste Konzert ein wenig von der Konkurrenz mit Gegrilltem und dem weitläufigen Gelände beeinträchtigt wird, kommen beim zweiten Gig Band und Publikum gleichermaßen auf ihre Kosten. Die "Anthracite June" Mini-Tour soll eigentlich unter anderem auch einen Auftritt in Eupen umfassen, damit wäre ANNA1 dann zum ersten Mal außerhalb von Deutschland zu sehen und zu hören gewesen. Aber wie das so ist: Am Tag des Auftritts gießt es in Strömen und der Raum, der für das Konzert vorgesehen ist, steht ein wenig unter Wasser.




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